… nicht nur bei Hashimoto.
Dir fehlt oft deine Energie? Du bist oft müde? Könnte dein Zuckerkonsum damit zu tun haben?
Warum dir bei Hashimoto ganz besonders die Energie fehlt
Die Hashimoto gehört zu den Autoimmunerkrankungen. Das bedeutet, es liegen chronische Entzündungen vor, die den Körper auf Trab halten. Hier ist zusätzliche Energie nötig, sodass unser Organismus damit umgehen und die Entzündungen abbauen kann.
Ganz vorne bei den Organen, die für den Abbau von Entzündungen wichtig sind, rangiert unsere Leber. Sie kann zum Beispiel aus Aminosäuren lebenswichtige Eiweiße herstellen, die im ganzen Körper zum (Neu-)Aufbau von Gewebe benötigt werden. Außerdem produziert sie das C-reaktive Protein (CRP) – ebenfalls ein Eiweiß – das bei Entzündungen eine wichtige Rolle spielt. Vielleicht hast du schon einmal im Blut Deinen CRP-Wert messen lassen? Bei vollkommen gesunden Menschen sollte er übrigens bei Null liegen.
Durch das chronische Entzündungsgeschehen haben Menschen mit Autoimmunerkrankungen – inklusive Hashimoto-Betroffener – einen erhöhten Verbrauch an Nährstoffen. Vielleicht könnte ich es etwas flapsig mit “Wer viel (gegen Entzündungen) arbeitet, braucht auch viel” umschreiben?
Wie viele Nährstoffe stecken in Zucker?
Da es in diesem Artikel um Zucker geht, möchte ich als erstes zeigen, wie viele Nährstoffe in Zucker stecken. Da ich das nicht selbst analysiere, verlasse ich mich gerne auf seriöse Datenbanken wie zum Beispiel fddb.de, um an genaue Angaben zu kommen.
Bei fddb.de kann ich erfahren, dass in 100 g Zucker…
- … viele Kohlenhydrate enthalten sind – ganze 99,8 g
- … 99,8 g Zucker enthalten ist (überrascht?)
- … jeweils 2 mg Kalzium und Kalium stecken
- … unter Umständen 0,2 mg Magnesium und 0,3 mg Eisen enthalten sind
- … kein Zink, kein Mangan und keine Vitamine geliefert werden.
Aber wer will schon 100 g Zucker konsumieren? Ich meine auf einmal! Das sind sechs bis sieben Esslöffel. In einem Kuchen vom Bäcker stecken durchschnittlich 20 % Zucker. Das wären für ein Kuchenstück von 150 g immerhin 30 g Zucker. Zwei Esslöffel voll.
Zum Einordnen der oben aufgeführten Nährstoffmengen hier der durchschnittliche tägliche Bedarf eines Erwachsenen:
- Kalzium: 1000 mg
- Kalium: 2000 mg
- Magnesium: 400 mg
- Eisen: 2 mg
- Zink: 10 mg
- Mangan: 5 mg
Warum ist Zucker ein Energieräuber?
Zucker liefert also – neben Zucker – nicht viel für unseren Körper. Aber immerhin, der Zucker kommt in uns an, größtenteils als Blutzucker (oder auch Glukose genannt). Diese Glukose können unsere Zellen gut zur Energieerzeugung benutzen, richtig? Nun ja, im Prinzip ist es so, aber…
Damit die Glukose in unsere Zellen kommt, braucht sie ein paar Helferlein, zum Beispiel:
- B-Vitamine, insbesondere Vitamin B1, das maßgeblich hilft, Glukose in die Zelle zu bringen.1 Ohne B1 funktioniert das nicht.
- Mangan verbessert die Effizienz von B1.2 Besser, wir haben das vorrätig.
- Zink und Chrom werden benötigt, um die Insulinempfindlichkeit unserer Zellen zu verbessern.3,4 Insulin ist ein Hormon, das Glukose sozusagen in die Zelle “eskortiert”. Ohne Insulin kommt in der Regel keine Glukose in die Zellen. Und: je Insulin-empfindlicher unsere Zellen sind, desto weniger Insulin wird benötigt. Das schont unter anderem unsere Bauchspeicheldrüse.
- Magnesium ist wichtig, um diverse Enzyme, die für den Glukose-Stoffwechsel (also die Verarbeitung von Glukose in unserem Körper) notwendig sind, zu aktivieren.5
Wenn also Zucker keine oder nur winzige Mengen dieser Helferlein mitliefert, wo nimmt unser Körper die Nährstoffe her, um ihn ordentlich als Energiequelle zu nutzen?
Er nimmt sie aus den Reserven. Irgendwo haben wir vielleicht noch ein paar Vitamine und Mineralien “gelagert”. Die werden aufgespürt und verbraucht, denn ohne sie bringt der ganze Zucker nichts an Energie. Er kann auch nicht im Blut bleiben, denn ein zu hoher Blutzuckerspiegel ist für unseren Körper giftig. Das bedeutet: wenn wir Zucker zu uns nehmen, werden unsere Reserven an verschiedenen Vitaminen und Mineralien aufgebraucht.
Bitte gib deiner Hashimoto keinen Zucker!
Nährstoffreserven aufzubrauchen, das ist keine gute Idee für Menschen mit Hashimoto oder anderen Autoimmunerkrankungen, da diese meist keine großen Reserven haben. Erinnerst du dich? Diese Menschen haben normalerweise einen höheren Verbrauch, einen höheren Bedarf, aber keinen besser gefüllten Speicher.
Um es mit einem Satz zu sagen: Zucker raubt dir Nährstoffe, die für den Energiehaushalt essenziell sind. Das kannst du nicht gebrauchen.
Finde deine Auslöser mit meiner Hashimoto-Checkliste
Das Streichen von Zucker ist für mich einer der wichtigsten Schritte, um wieder mehr Energie zu haben. Für manche Menschen ist dies komplett ausreichend und sie fühlen sich dadurch wieder großartig. Für andere ist es eines von vielen Puzzleteilen, die am Ende zu einem energetischen Bild zusammen gesetzt werden.
In meiner gratis Hashimoto-Checkliste habe ich die fünf wichtigsten Dinge beschrieben, die dich bei Hashimoto dick machen und dir Energie rauben können. Vielleicht erkennst du darin ein paar Anregungen, um deine Gesundheit und dein Wohlbefinden zu optimieren?
1 Y. Brazier 2017. What is thiamin, or vitamin B1?
2 B. Fuchs. The Magic of Manganese
3 N. Wijesekara, F. Chimienti, M. Wheeler 2009. Zinc, a Regulator of Islet Function and Glucose Homeostasis
4 2004. A Scientific Review: The Role of Chromium in Insulin Resistance
5 G. Paolisso, A. Scheen, F. D’Onofrio, P. Lefèbvre 1990. Magnesium and Glucose Homeostasis
Foto: Joanna Kosinska @ Unsplash
Einige der Links auf meinen Internetseiten können sogenannte “Affiliate-Links” sein. Das heißt, wenn du auf solche Links klickst und den dort angebotenen Artikel kaufst, erhalte ich eine Affiliate-Provision. Für dich ergibt sich dadurch kein anderer Preis. Unabhängig davon empfehle ich nur Produkte oder Dienstleistungen, die ich persönlich kenne und glaube, dass sie meinen Lesern einen Mehrwert bieten. Ansonsten ist Genuss und Glück frei von Werbung.
Franziska hat sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit Autoimmunerkrankung(en) spezialisiert. Dabei richtet sie ihr Handeln an der menschlichen Natur aus: jeder Schritt zu "mehr Mensch" ist ein Schritt in Richtung gesteigerter menschlicher Gesundheit. Das bedeutet auch, durch gesunde Ernährung und Lebensweise Krankheiten möglichst gar nicht erst zuzulassen. Franziskas Artikel liefern nicht nur Wissen sondern auch Rezeptideen, denn sie ist durch ihre eigene gesundheitliche Reise zu einer kreativen Köchin geworden.
Schreibe einen Kommentar