Genuss und Glück mit Wasser
Okay, das war irgendwie klar: Gesundheits”apostel” empfehlen Wasser als Getränk. Und warum? Lass’ uns darüber sprechen, welche guten Gründe es gibt, warum gerade Autoimmunerkrankte Wasser anderen Getränken vorziehen sollten!
Welches Wasser ist das beste und wieviel trinke ich davon? Acht Gläser am Tag?
Wasser in Zahlen
Wir fangen mit ein paar Zahlen an: ohne zu essen können wir etwa zwei Monate überleben (es gibt immer wieder Menschen, die das noch länger aushalten), ohne zu trinken ist die Zeitspanne auf wenige Tage begrenzt. Der Stoff, der in unserem Körper den größten Anteil einnimmt, ist das Wasser. Als Neugeborenes haben wir mindestens 70% Wasser in uns. Dieser Wert sinkt kontinuierlich, bis wir als Erwachsene aus durchschnittlich 60% Wasser bestehen. Bei älteren Menschen kann sich der Wasseranteil auf 50% reduzieren.
Je mehr Fett wir mit uns herumtragen, desto niedriger ist der Wasseranteil unseres Körpers. Fettgewebe besteht zu etwa 25% aus Wasser, Muskeln immerhin zu 75%. Das ist auch der Grund, warum Männer wasserreicher sind als Frauen: der Muskelanteil bei Männern ist generell höher als bei Frauen; diese weisen im Gegenzug mehr Fett auf.
Unser Gehirn ist mit einem Wasseranteil von etwa 85% eines der wasserreichsten Gewebe in unserem Körper. Auch unsere anderen Organe sind ziemlich wässrig. Selbst unsere Knochen bestehen zu etwa 22% aus Wasser.
Die Aufgaben von Wasser
Die wichtigste Aufgabe von Wasser in unserem Körper ist der Transport. Wasser sorgt dafür, dass unsere Zellen ver- und entsorgt werden, das heißt, mit ihm gelangen Nährstoffe und auch Sauerstoff zu den Zellen. Stoffwechselrückstände, Gifte und Kohlendioxid werden “abtransportiert” in Richtung Ausleitungsorgane und aus dem Körper heraus. Ohne ausreichend Wasser laufen Entgiftungs- und Entschlackungsprozesse nicht zufriedenstellend ab und unser Körper läuft Gefahr, regelrecht zu vermüllen. Schon bei einem Verlust von 2% Körperwasser (leichte Dehydrierung) kann unser Organismus nur noch eingeschränkt funktionieren.
Foto: Genuss und Glück, Mickley
In seinem Buch “Wasser hilft” von F. Batmanghelidj bezeichnet der Autor Wasser als das “grundlegende Element, das die normalen Funktionen aller Teile des Körpers verbindet und unseren Körper zu einer einzigartigen Erscheinung wasserabhängigen Lebens auf dem Land macht”1.
Auch Dr. med. Barbara Hendel schreibt in ihrem Buch “Wasser vom Reinsten” über die Aufgaben des Wassers in unserem Körper und ergänzt, dass es “alle Funktionen des Organismus [regelt], zum Beispiel Körperaufbau, Stoffwechsel, Verdauung, Herz-Kreislauf-Funktion und vieles mehr”2.
Wasser für Autoimmunerkrankte
Im Körper von autoimmunerkrankten Menschen laufen übermäßige oder unkontrollierte Entzündungen ab. Während der Entzündungsprozesse werden – insbesondere im Falle von Autoimmunerkrankungen – körpereigene Zellen zerstört, die als Zellleichen abtransportiert werden müssen. Transportmittel – wie oben beschrieben – ist unser Körperwasser. Wenn viel Gewebe zerstört wird, versucht der Körper grundsätzlich, dieses wieder aufzubauen. Sowohl Abbau- als auch Aufbauprozesse im Organismus erfordern Wasser. Das heißt, mit einer Autoimmunerkrankung kommt es in der Regel zu einem erhöhten Wasserbedarf.
Ausreichend Wasser sicher stellen – aber wie?
Trinken! Essen! Geht es auch noch etwas genauer?
Ja.
Schau dir die Faktoren an, die den Wasserbedarf erhöhen (fahre mit dem Mauszeiger über die einzelnen Punkte):
- Klima, Sport, Sauna
- Höhe
- Alkoholkonsum
- Kaffeekonsum
- bestimmte Lebensmittel
- heiße Lebensmittel und Getränke
- Fertiggerichte mit Lebensmittelzusatzstoffen
- Krankheit
- Entschlackungskur
Foto: Genuss und Glück, Mickley
Kennst du die Regel, acht bis zehn Gläser Wasser am Tag zu trinken, damit der Urin immer schön hell ist? Bitte schreib mir unbedingt, falls dir eine wissenschaftliche Studie mit dieser Aussage begegnet! Nach Dr. Heinz Valtin, einem der führenden Experten in Bezug auf Nierenfunktion und Wasserhaushalt von der Dartmouth University in den Vereinigten Staaten von Amerika, können wir uns auf unser Durstgefühl und unsere Nieren verlassen.3 Sie stellen zusammen mit dem endokrinen System (ein wichtiger Teil unseres Hormonsystems) den optimalen Flüssigkeitshaushalt in unserem Blutkreislauf sicher. Auch stellt sich laut Dr. Valtin bei einem Flüssigkeitsverlust von 2% deutlicher Durst ein, den wir auf jeden Fall ernst nehmen sollten. So bedeutet dunkler Urin sicherlich, dass wir ein Glas Wasser (oder mehr) trinken sollten. Im Vergleich dazu sollte aber ein heller Urin auch nicht der einzige Maßstab dafür sein, dass unser Wasserhaushalt im Körper optimal ist.
Zu viel Wasser vermeiden
Hast du schon von der sogenannten Wasservergiftung gehört? Wissenschaftlich wird sie “Hyponatriämie” bezeichnet. Der Name bedeutet so viel wie “zu wenig Natrium”. Dabei handelt es sich um eine sehr ernstzunehmende Störung des Natrium-Gleichgewichts in unserem Körper, die relativ häufig bei Marathonläufern auftritt, die zu viel Wasser zu sich nehmen. Für autoimmunerkrankte Menschen heißt dies, dass auch sie nicht eimerweise Flüssigkeit in sich hineinschütten sollten. Füge doch ein bis zwei Prisen Steinsalz in dein Glas Wasser, um Natrium zuzuführen und einer Hyponatriämie entgegen zu wirken!
Das beste Getränk ist Wasser
Reines Wasser unterstützt deinen Körper am besten, indem es eben nur Wasser zuführt. Alle anderen Getränke sorgen dafür, dass unser Organismus mit den entsprechenden Zusätzen (alles andere als H2O also) umgehen “muss”. Im Zweifel bringst du deinen Körper mit Getränken, die irgendwie gesüßt oder künstlich aromatisiert und mit chemischen Zusätzen versehen sind, in zusätzliche Schwierigkeiten.
Wasser mit Kohlensäure ist länger haltbar und schmeckt prickelnd. Allerdings ist Kohlensäure eine Säure, die normalerweise nicht im Wasser vorkommt (außer bei “natürlichem kohlensäurehaltigem Mineralwasser”, welches normalerweise aus ehemaligen Vulkangebieten stammt). Übermäßige Kohlensäuremengen können für Aufstoßen, Blähungen und eine Verstärkung von vorhandenem Sodbrennen sorgen.
Foto: Genuss und Glück, Mickley
Kohlensäurehaltiges Wasser kann allerdings den Übergang von kohlensäurehaltigen gesüßten Getränken und Säften hin zu reinem Wasser erleichtern. Über die Kohlensäure erhält dein Getränk einen gewissen Pfiff, der noch durch unterschiedliche Aromen wie zum Beispiel frisch gepresstem Zitronensaft verfeinert werden kann.
Fazit
Wenn du an einer Autoimmunerkrankung oder generell an starken Entzündungen leidest, empfehle ich dir, reines und stilles Wasser zu deinem Standard-Getränk zu machen. Achte bezüglich der Menge auf dein Körper- und Durstgefühl!
Foto: Genuss und Glück, Mickley
Lass dir aber auch nicht den Spaß an “besonderen Getränken” rauben! Es gibt sicher Gelegenheiten, zu denen andere Getränke besser passen als reines und stilles Wasser. Peppe diesen Fällen dein Wasser mit Kräutern, Gewürzen, frischem Gemüse oder Obst auf und gehe so auf kulinarische Entdeckungsreisen – deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!
1 F. Batmanghelidj 2002. Wasser hilft. 38
2 Dr. med. Barbara Hendel 2002. Wasser vom Reinsten. 16, 17
3 Dr. H. Valtin 2002. “Drink at least eight glasses of water a day.” Really? Is there scientific evidence for “8 x 8”? Review.
Fotos: Genuss und Glück, Mickley
Einige der Links auf meinen Internetseiten können sogenannte “Affiliate-Links” sein. Das heißt, wenn du auf solche Links klickst und den dort angebotenen Artikel kaufst, erhalte ich eine Affiliate-Provision. Für dich ergibt sich dadurch kein anderer Preis. Unabhängig davon empfehle ich nur Produkte oder Dienstleistungen, die ich persönlich nutze und glaube, dass sie meinen Lesern einen Mehrwert bieten. Ansonsten ist Genuss und Glück frei von Werbung.
Franziska hat sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit Autoimmunerkrankung(en) spezialisiert. Dabei richtet sie ihr Handeln an der menschlichen Natur aus: jeder Schritt zu "mehr Mensch" ist ein Schritt in Richtung gesteigerter menschlicher Gesundheit. Das bedeutet auch, durch gesunde Ernährung und Lebensweise Krankheiten möglichst gar nicht erst zuzulassen. Franziskas Artikel liefern nicht nur Wissen sondern auch Rezeptideen, denn sie ist durch ihre eigene gesundheitliche Reise zu einer kreativen Köchin geworden.
Schreibe einen Kommentar