Es geht auf Weihnachten zu. Du kümmerst dich um die Familie, willst sie mit deiner Liebe überhäufen und das Jahr zu einem harmonischen Abschluss bringen. Dazu gehört natürlich auch, schmackhaftes und gesundes Essen auf den Tisch zu stellen, für das dich deine Familie noch mehr bewundert.
Wie wäre es, wenn das Festessen dieses Jahr deine Nerven schont, weil es geschmacklich der Knaller ist, aber von der Zubereitung “easy peasy”? Dann habe ich das hier für dich:
Einfach soll es sein
Was heißt eigentlich “einfaches Essen”? Für mich bedeutet das, dass ich keine komplizierten Techniken erlernen muss, auch nicht wirklich viel Zeit in der Küche verbringe, sondern dass die Mahlzeit sich ein bisschen “von selbst” zubereitet. Ist das zuviel verlangt?
Ich bin ja nicht nur fürs Essenmachen zuständig (zugegeben, mein Mann und meine Kinder übernehmen das auch oft und es schmeckt lecker) sondern will zwischendurch auch ein wenig Aufräumen, mit den Kindern spielen oder sogar Sport machen. Ich liebe meine Küche, bin aber nicht mit ihr verheiratet.
Und dieses Gericht ist perfekt dafür geeignet. Eigentlich die meisten Gerichte, die im Ofen gegart werden. Ich muss nicht oft hingehen und kann einfach abwarten, wie alles mit ein wenig Zeit gar und lecker wird. Prima!
Das Rezept erinnert mich an…
… Oma!
Vielleicht kannst du dir ja einmal ein Kochbuch deiner Großeltern ausleihen. Sie haben damals einfach und gleichzeitig lecker gekocht. Oft sind auch gar keine Fertigzutaten oder besonders bedenkliche Stoffe dabei. Wenn doch lassen sie sich in der Regel leicht durch gesündere Alternativen ersetzen. Das ist besonders wichtig, wenn du dich nach dem Autoimmunprotokoll (AIP) ernähren möchtest.
Also, lass’ dich von der Vergangenheit inspirieren, denn gutes Essen muss nicht kompliziert sein.
Du brauchst einen Bräter
Was ich von meiner Mutti und meiner Omi übernommen habe: ich benutze einen Bräter. Ich habe ihn noch gar nicht so lange, aber ich liebe ihn, weil ich einfach verschiedene Dinge dort hinein geben kann, sie im Ofen in Ruhe lasse und anschließend etwas leckers zu essen bekommen.
Mein Bräter hat einen Deckel, den ich gleichzeitig als Auflaufform benutzen kann oder auch auf der Herdplatte zum scharfen Anbraten. Wenn dein Bräter keinen Deckel hat, kannst du ihn auch mit Alufolie abdecken (so dass die Speisen nicht von der Folie berührt werden). Unabgedeckt würde das Fleisch zu trocken werden. Also das kann ich dir nicht empfehlen. Dafür sind diese Gänsekeulen viel zu wertvoll.
Wenn du keinen Bräter hast, kannst du auch ein tiefes Backblech verwenden. Das lässt sich aber nicht so gut abdecken. Die Abdeckung ist sehr wichtig, damit das Fleisch nicht austrocknet.
Als nächste Alternative zum Bräter kannst du einen großen Topf verwenden (bitte überprüfe, ob alle Bestandteils – inklusive Deckel – hitzebeständig sind). Oder du nimmst einen Dutch Oven. Das ist ein Gargefäß, welches komplett aus Gusseisen gefertigt ist.
Ein Wort zur Portionsgröße
Als ich letztens dieses Gericht zubereitet habe, hatte ich ziemlich große Gänsekeulen von Weidegänsen gekauft. Das spiegelt sich auch in den Nährwerten wider. Die sind natürlich deutlich geringer, wenn du kleinere Gänsekeulen verwendest.
Ich selbst hatte gar keine Beilage zu meiner Gänsekeule. Dadurch wirkt diese Speise auch nicht ganz so wuchtig. Ansonsten passt Rotkraut sehr gut dazu.
Welche Sauce?
Du isst gerne Sauce zu Deinem Essen dazu? Kein Problem!
Dafür kannst du einfach einen Teil der Bratenflüssigkeit zusammen mit dem gekochten Obst und Gemüse pürieren (die Gewürze würde ich in diesem Fall entfernen).
Im Rezept habe ich das Gemüse und Obst als “Beilage” vorgesehen, aber ich bin dir nicht böse, wenn du es anders magst. Die Bratenflüssigkeit selbst ist auch eine hervorragende Sauce. Du kannst sie auch als nahrhafte und wärmende Suppe zu dir nehmen, falls nach dem Festschmaus noch etwas davon übrig geblieben ist.
Variationen – oder: Hilfe, ich hab nicht alle Zutaten da!
Für mein Rezept habe ich Geflügel-Knochenbrühe verwendet. Ich habe eigentlich meistens welche davon zu Hause. Wenn nicht, kann ich diese auch kaufen, oder ich nehme einfach Gänsefond. Bitte achte bei gekauften Produkten auf die Zutaten!
Du kannst auch einfach pures Wasser verwenden, wenn du gar keinen Zugang zu Fond oder Knochenbrühe hast. Das wird ebenfalls sehr lecker, da die Zutaten beim Garen das Wasser in eine schmackhafte Brühe verwandeln.
Aber Gänse sind doch so fett!?!
Ja, Gänse können sehr fett sein. Letztes Jahr zu Weihnachten hatten wir eine ganze Weidegans (wir waren hier echt viele Leute) und nach dem Kochen im Ofen ergab sich so viel Gänsefett. Ich glaube, es war mindestens ein ganzes Kilogramm.
Ich habe es damals abgeschöpft, erkalten lassen und in Gläsern eingefroren. Das war eine tolle Sache, um meinen Speisen auch nach Weihnachten dieses wertvolle Fett hinzuzufügen.
Du musst keine Angst vor Gänsefett haben. Fett ist wichtig für deine Ernährung und für deinen Körper. Der sagt dir übrigens auch ziemlich deutlich, wenn du genug Fett zu Dir genommen hast. Dann merkst du nämlich ein Sättigungsgefühl, das verhindert, dass du noch mehr essen möchtest. Insbesondere wenn du Gänsekeulen von Weidetiere verwendet hast, ist das Fett sehr hochwertig. Es ist nämlich ein Lieferant von wertvollen Omega-3-Fettsäuren, die viel weniger in Fett von Stalltieren vorhanden sind.
Probier’ doch mal mein Rezept hier aus! Und schreib mir einen Kommentar (oder vergib ein paar Sternchen), wie es dir schmeckt! 🙂
Gänsekeulen - ganz einfach
Zutaten
- 4 Stück Gänsekeulen am besten von freilaufenden Weide-Tieren
- 1 Stück Apfel
- 1 Stück Zwiebel
- 1 Stück Karotte
- 400 ml Knochenbrühe am besten vom Geflügel
- 1 Stängel Liebstöckel
- 1 TL Steinsalz
- 1 Stück Lorbeerblatt
Anleitungen
- Heize Deinen Backofen vor: 200°C Umluft.
- Putze die Zwiebel und die Karotte und schneide sie in grobe Stücke. Auch den Apfel wäschst Du und zerteilst ihn in dieser Weise. Lege alles auf den Boden eines großen Bräters.
- Reibe die Gänsekeulen rundherum mit dem Steinsalz ein.
- Lege Liebstöckel und Lorbeerblatt mit in den Bräter.
- Knochenbrühe aufgießen.
- Lege die Gänsekeulen mit der Hautseite nach unten auf das Gemüse und Obst. Schließe den Bräter mit dem Deckel. Du kannst auch Alufolie verwenden. Stelle den Bräter in den Backofen.
- Lass' die Gänsekeulen ca. 90 Minuten garen. Zwischendurch kannst Du von der Flüssigkeit immer wieder ein bisschen über das Fleisch gießen.
- Nimm den Bräter aus dem Ofen.
- Reduziere die Hitze Deines Ofens auf 170°C. Wenn möglich, schalte die Grillfunktion ein.
- Lege die Gänsekeulen nun mit der Hautseite nach oben auf eine flache Auflaufform. Bei mir eignet sich der Deckel des Bräters dafür.
- Gieße die Flüssigkeit aus dem Bärter durch ein Sieb in einen kleinen Topf und lege die Gemüse- und Obststückchen sowie die gesiebten Gewürze zum Fleisch. Füge die Hälfte der Bratenflüssigkeit zum Fleisch dazu.
- Schiebe die Auflaufform (oder den Deckel) mit dem Fleisch in den Ofen. Benutze gegebenenfalls eine höhere Schiene für den Rost, damit das Fleisch dichter am Grill ist.
- Brate die Gänsekeulen etwa 30 Minuten oder bis sie goldbraun sind.
- Vor dem Servieren lässt Du das Fleisch etwas 10 Minuten abkühlen. Guten Appetit!
Nährwerte
Nährwertangaben im Rezept
Betrachte bitte die Nährwerte, die ich dir hier aufgeschrieben habe, als Service ohne Gewähr. Natürliche Lebensmittel kann man nicht mathematisch genau aufbrechen. Wahrscheinlich sind die Angaben aber ein guter Anhaltspunkt für Interessierte…
Franziska hat sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit Autoimmunerkrankung(en) spezialisiert. Dabei richtet sie ihr Handeln an der menschlichen Natur aus: jeder Schritt zu "mehr Mensch" ist ein Schritt in Richtung gesteigerter menschlicher Gesundheit. Das bedeutet auch, durch gesunde Ernährung und Lebensweise Krankheiten möglichst gar nicht erst zuzulassen. Franziskas Artikel liefern nicht nur Wissen sondern auch Rezeptideen, denn sie ist durch ihre eigene gesundheitliche Reise zu einer kreativen Köchin geworden.
Sonja meint
Sehr lecker, ich habe allerdings die Temperatur nur auf 180 Grad gestellt und nicht so lange gegrillt. Eine halbe Stunde vor Ende der Garzeit habe ich Kartoffelstückchen in den Topf dazu gegeben. Diese habe ich zusammen mit dem Rest zur Keule serviert. 😋
Franziska Mickley meint
Super!