Ohne Plan steht “Scheitern” auf dem Plan
Herzlichen Glückwunsch: Du nimmst dein Leben und deine Gesundheit ernst und möchtest dein Wohlbefinden durch einfache Maßnahmen verbessern (sonst wärest du wahrscheinlich nicht auf dieser Seite gelandet). Diese Entscheidung ist bereits der erste Schritt einer positiven Entwicklung. Für wirklich spürbare Resultate braucht es noch einen regelrechten Plan. Um den geht es heute, ganz praktisch.
Ich habe vieles ausprobiert und ich werde weiter vieles ausprobieren, auf dem Weg zu Genuss und Glück für mich und meine Lieben (inklusive meiner Leser). Was mich immer wieder begeistert, ist das Gefühl der Freiheit: wir selbst haben einen erstaunlich großen Hebel in der Hand, um unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden positiv wie auch negativ zu beeinflussen. Zu diesem Hebel zählen unsere Ernährung, unser Lebenswandel, unser Verhalten insgesamt und unsere Umwelt, der wir uns aussetzen.
Lebensänderungen sind keineswegs einfach. Das liegt daran, dass wir biologisch tatsächlich so “verdrahtet” sind, Veränderungen erst einmal abzulehnen, bewusst und unbewusst. Unsere heutige Zeit macht es uns auch nicht leichter: viele moderne Produkte bieten uns Bequemlichkeit, insbesondere bei der Essenszubereitung. Dabei ist die selbst gekochte Mahlzeit ein ganz wichtiger Garant dafür, dass wir uns gesund ernähren. Je länger unser Aufenthalt in der eigenen Küche, desto größer das Potenzial für gesteigertes Wohlbefinden!
Hast du Familie und Kinder? Dann weißt du, dass das Zusammenleben höhere Anforderungen an die Organisation des Alltags erfordert. Zusätzlich “musst” du noch arbeiten gehen, Sport treiben, etwa 8 Stunden (oder mehr?) pro Nacht schlafen, sich ausruhen, Zeit mit dem Partner oder der Partnerin verbringen, Freunde treffen und – für Autoimmunerkrankte unter Umständen gar nicht so selten – Ärzte, Therapeuten und Coaches aufsuchen.
Wie soll das alles in einen 36-Stunden-Tag passen? 😉 Du brauchst einen guten Plan. Lies hier, welche Punkte dort auf jeden Fall mit hinein gehören und bereite dich vor:
Tipp 1: Motiviere dich selbst!
Foto: Thought Catalog @ Unsplash
Was ist deine Motivation? Warum begibst du dich auf die Reise zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden? Schreibe es auf! Beantworte dabei zum Beispiel die Frage, wie dein Leben sich verändern würde, wenn du die Gesundheit, den Körper und das Wohlbefinden hättest, von dem du träumst.
Wähle für deine Motivation ein besonders schönes Blatt Papier oder einen besonderen Stift und bewahre deine so notierte Motivation an einem Ort auf, den du regelmäßig besuchst. Wie wäre es mit dem Spiegel im Flur? Das ist dir zu “öffentlich”? Dann tut es vielleicht der Platz im Bett unter deinem Kissen… während deiner Reise zu Gesundheit und Wohlbefinden wirst du ganz von allein immer wieder auf deine eigene Motivation zurück kommen.
Tipp 2: Hole dir Unterstützung!
Foto: Kamila Maciejewska @ Unsplash
Unterstützung hast du garantiert nötig, also holen sie dir auch… am besten von den Menschen, die dir am nächsten stehen. Das kann dein Partner oder deine Partnerin, deine Kinder oder deine Eltern sein. Manchmal sind es die Nachbarn oder Kollegen.
Weihe dein Umfeld so weit es geht in deine Motivation ein und überlege, welche Verbesserungen für alle Beteiligten zu erwarten sind, wenn es dir (und deinen Unterstützern) besser geht. Das wird auch deiner Beziehung gut tun, glaube mir!
Tipp 3: Lasse deine Kinder mitmachen!
Deine Kinder sind deine Verbündete. Mache dir deutlich, wie gerne deine Kinder Zeit mit dir verbringen, einschließlich der Zeit in der Küche. Du hast sie ja eingeweiht (siehe Tipp 2). Wenn Kinder ihr eigenes Essen mitbestimmen und vorbereiten dürfen, ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass sie es auch verzehren und genießen. Meine Kinder dürfen in der Küche mit scharfen Messern hantieren, da ich es ihnen ausführlich gezeigt habe. Am liebsten möchten sie allerdings ihr Lieblingsessen in der Pfanne rühren, Gemüse schnippeln oder den Tisch dekorieren – selbstverständlich nach ihrem Geschmack. Das kann ein Spaß für die ganze Familie werden.
Tipp 4: Gehe nicht alles auf einmal an!
Hier bei Genuss und Glück bekommst d haufenweise Tipps, die dir auf dem Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden helfen. Alles auf einmal umzusetzen, ist für die allermeisten Menschen ein Ding der Unmöglichkeit. Davon hatte ich ganz oben geschrieben: wir tun uns einfach schwer, Gewohnheiten zu ändern.
Deswegen mein Tipp: mache kleine Schritte, denn diese sind einfach nachhaltiger beizubehalten. Wenn der erste Schritt funktioniert hat, gehe den nächsten an. Du kannst deine Reise auch in Etappen einteilen, denen du bestimmte Prioritäten zuordnest. Auch hier hilft Aufschreiben. Das könnte beispielsweise so aussehen:
- Priorität 1: Verzicht auf glutenhaltiges Getreide, Zucker und Pflanzenöle
- Priorität 2: Verzicht auf Getreide und verarbeitete Nahrungsmittel
- Priorität 3: Verzicht auf Alkohol, Milchprodukte, Hülsenfrüchte
- …
Beziehe auch deine Unterstützer in diese Überlegungen und Prioritäten ein, denn dann wissen sie, dass die entsprechenden Etappen gerade aktuell sind und du wahrscheinlich genau dort jede Hilfe gebrauchen kannst.
Tipp 5: Räume deinen Vorratsschrank auf!
Foto: Annie Spratt @ Unsplash
Im Vorratsschrank lagern wir… genau, lagerbare Lebensmittel. Wenn du deine Ernährung in Richtung Gesundheit änderst, solltest du die Lebensmittel in deinem Vorratsschrank gewissenhaft unter die Lupe nehmen und aussortieren, was nicht in dein neues Verständnis von gesunder Ernährung passt. Siehe auch Tipp 4. Über gesunde Ernährung für Menschen mit Autoimmunerkrankung und die dazugehörigen Lebensmittel habe ich hier geschrieben:
Fordere auch hier die Unterstützung aus deinem Umfeld ein. Was bringt es, wenn du kein Getreide mehr essen möchtest und dein Partner den gemeinsamen Vorratsschrank voll mit Nudeln packt? Das würde gerade in der Anfangszeit eine Versuchung bedeuten, die dir zusätzlichen Stress beschert. Vielleicht gibt es einen Bereich im Vorratsschrank, der für dich allein vorbehalten ist, während die von dir ausgeschlossenen Lebensmittel in einem anderen Abschnitt gelagert werden können? Vielleicht geht die Unterstützung ja auch so weit, dass dein Partner und deine Familie oder deine Mitbewohner einfach bei der Ernährungsumstellung mitmachen? Schaden kann sie nicht!
Tipp 6: Plane deinen Einkauf!
Mache dir einen Plan, was du an Lebensmitteln benötigst. Als planbarer Zeitraum bietet sich eine Woche an. Du willst ja nicht aus Verzweiflung heraus eine Pizza bestellen, nur weil du nichts Gesundes im Hause hast. Richtig? Erinnere dich einfach noch einmal an deine Motivation (Tipp 1), wenn die Pizza jetzt doch zu verlockend klingt. Erarbeite dir einen Wochen-Essensplan für alle zuzubereitenden Mahlzeiten und für alle Personen, die verköstigt werden wollen.
Foto: Genuss und Glück, Mickley
Du kochst nicht für dich alleine? Dann schreibe am besten auf, wie viele Mahlzeiten für wie viele Personen zu organisieren sind. Wenn du dein Unterstützer hier einbeziehst (Tipp 2), kannst du dir auch gleich ein paar Sympathiepunkte sichern. Als Faustregel möchte ich an dieser Stelle mitgeben, dass ein Erwachsener pro Mahlzeit etwa 150 bis 200 Gramm Fleisch oder Fisch verzehrt. Plane auch ausreichend Gemüse und gesunde Fette ein. Du weißt, dass die üblichen Mengen Gemüse mit einer gesunden Ernährung schlecht vereinbar sind und dass du möglicherweise ein Vielfaches davon benötigst. Berechne die geschätzten Verzehrmengen pro Woche und probiere dies ein paar Tage oder Wochen aus um festzustellen, ob deine Schätzungen realistisch sind. Passe deine Planung an, wenn nötig!
Kaufe anhand deines Wochen-Essensplans ein. Die Mengen lassen sich dort einfach ableiten. Am besten machst du einen großen “Wochenend”-Einkauf (der kann auch am Wochenanfang erledigt werden) und einen zusätzlicher Einkauf nach etwa der Hälfte der Woche. So hast du immer frische Lebensmittel im Haus.
Tipp 7: Kaufe größere Mengen ein!
Gerade bei lagerbaren Lebensmitteln (zum Beispiel Nüsse oder Kokosnüsse) lohnt es sich, größere Mengen einzukaufen, um über Mengenrabatte Geld zu sparen. Das funktioniert im Internet wie auch im lokalen Bio-Supermarkt. Probiere es aus! Dank Tipp 5 solltest du auch wieder genügend Platz zum Lagern haben.
Tipp 8: Lerne deinen Händler besser kennen!
Auch dein Händler (Bauernmarkt, Bio-Supermarkt oder auch Discounter) plant in bestimmten Rhythmen. Nicht alle Lebensmittel werden jeden Tag geliefert. So wird recht frische Ware in der Regel meist günstiger verkauft, wenn der jeweilige Nachschub ankommt. Beispielsweise Frischfleisch: kaufe das Fleisch, das ein paar Tage älter ist als das eben gelieferte, räumt dir der Händler meist einen interessanten Preisnachlass ein. Du hast einen Metzger im Ort? Sprich mit ihm, da er dir sicher gerne ein paar Tipps gibt, durch die du bei ihm direkt Geld sparen kannst und im Gegenzug häufiger in seinem Geschäft einkaufst.
Foto: Sebastian Holgado @ Unsplash
Tipp 9: Stresse dich nicht zu sehr bezüglich teurer Lebensmittel!
Menschen, die ganz besonders auf ihren Geldbeutel achten müssen, empfehle ich, beim Discounter einzukaufen. Es geht doch darum, die konsumierten Lebensmittel intelligent auszuwählen. Natürlich ist regional und saisonal angebautes Gemüse, das in der Nachmittagssonne geerntet wurde, grundsätzlich am allerbesten für unseren Organismus. Wenn dies finanziell oder logistisch nicht möglich ist, solltest du trotzdem nicht “das Kind mit dem Bade ausschütten” und auf gesunde Lebensmittel verzichten, denn konventionell angebautes Gemüse vom Discounter ist immer noch gesünder als verarbeitete Lebensmittel, die voll mit Getreide, Zucker und schädlichen Fetten sind.
Tipp 10: Koche auf Vorrat!
Schaue dir deine gesunden Lieblingsspeisen an und überlege, ob sich größere Mengen davon zubereiten lassen. Den Teil, den du nicht am selben Tag verspeist, kannst du in der Regel bis zu einer Woche im Kühlschrank oder bis zu einem halben Jahr tiefgekühlt lagern. So kannst du bei Überraschungsbesuch oder wenn es schwierig ist, frische Lebensmittel zu besorgen, weil es besonders hektisch zugeht, leckere und gesunde Mahlzeiten zaubern. Auch lassen sich die Reste vom Abendessen meist prima zum Frühstück am Folgetag variieren.
Ich überlege in der Regel immer vor der Zubereitung einer Speise, ob diese sich mengenmäßig verdoppeln lässt. 🙂
Jetzt bist du dran: leg’ los!
Ich hoffe, du fandest in meinen Lieblings-Tipps einige Inspiration, gleich jetzt damit loszulegen. Ausreden gelten nicht mehr, denn hier kommt mein Angebot: teilen mir mit, welcher Tipp bei dir am besten funktioniert oder welcher Aspekt bei Genuss und Glück noch beleuchtet werden sollte! Benutze hierfür einfach die Kommentarfunktion hier unten – ich danke dir!
Fotos: Craig Whitehead, Thought Catalog, Kamila Maciejewska, Annie Spratt, Sebastian Holgado @ Unsplash und Genuss und Glück, Mickley
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Franziska hat sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit Autoimmunerkrankung(en) spezialisiert. Dabei richtet sie ihr Handeln an der menschlichen Natur aus: jeder Schritt zu "mehr Mensch" ist ein Schritt in Richtung gesteigerter menschlicher Gesundheit. Das bedeutet auch, durch gesunde Ernährung und Lebensweise Krankheiten möglichst gar nicht erst zuzulassen. Franziskas Artikel liefern nicht nur Wissen sondern auch Rezeptideen, denn sie ist durch ihre eigene gesundheitliche Reise zu einer kreativen Köchin geworden.
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