Eine Autoimmunerkrankung geht immer einher mit der Entgleisung deines Immunsystems, was zu chronischen Entzündungen führt. Diese können sich in Abgeschlagenheit, Gelenkbeschwerden, Muskel- und Kopfschmerzen, schlechter Regeneration und anderen Symptombildern bemerkbar machen.
In diesem Artikel bekommst du 3 sofort umsetzbare Tipps, wie du mehr Energie bekommst und deine Schmerzen linderst.
Tipp 1: Den inneren Arzt aktivieren
Unsere Gedanken haben eine enorme Kraft, sich positiv oder negativ auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit auszuwirken. Krank sein geht in der Regel mit emotionalem Stress einher. Die Stressreaktion kommt immer dann auf Hochtouren, wenn wir glauben, dass wir eine Situation mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln nicht lösen können. Dabei zählt nicht, ob das objektiv wahr ist, sondern unsere Einschätzung der Situation. Denken wir immer wieder Gedanken wie:
- Das kann nicht besser werden
- Ich werde immer mit dieser Krankheit leben müssen
ist das zwar menschlich, führt jedoch dazu, dass unser Körper-Geist-System in Dauerstress gerät. Und der ist bekanntermaßen die Pest des 21. Jahrhunderts. Durch den Hormoncocktail, der während der Stressreaktion ausgeschüttet wird, entgleist das Immunsystem noch mehr, die Verdauungsfunktionen und der Stoffwechsel werden heruntergefahren, die Muskelspannung nimmt zu. Die Folge: zur eigentlichen Erkrankung gesellen sich sekundäre Begleiterscheinungen. Die kennst du bestimmt zu gut!
Werde dir bewusst: Du bist nicht deine Gedanken! Du kannst entscheiden, was du denken möchtest und was nicht. Wenn es dir gelingt, dein Gehirn auf Positivität zu programmieren,
- öffnest du die Tür zu deiner inneren Apotheke,
- veränderst die Biochemie deines Körpers
- kommst aus der Ohnmacht in die Kraft
- und förderst deinen Gesundungsprozess aus deinem Inneren heraus.
Wie kannst du Einfluss auf dein Denken nehmen? Der erste Schritt ist: dir deiner Denkweise bewusst zu werden, indem du deine inneren Vorgänge erforscht und beobachtest wie deinen Gedanken mit deinen Körperempfindungen zusammenhängen und dein Wohlbefinden beeinflussen.
Vielen deiner Leidensgenossen gelang das bereits mit Hilfe der achtsamkeitsbasierten Stressbewältigung (MBSR; Mindfullness-Based Stress Reduction): ein Programm, das Ende der 70iger Jahre von Professor Jon Kabat-Zinn an der University of Massachusetts ins Leben gerufen wurde (Gesund durch Meditation, Jon Kabat-Zinn). Mittlerweile wird die achtsamkeitsbasierte Stressbewältigung mit durchschlagendem Erfolg in Medizin, Psychotherapie, Gesundheitsförderung und Prävention eingesetzt. Sie reduziert Stress und stärkt das Immunsystem. Ihre Wirksamkeit konnte in zahlreichen Studien nachgewiesen werden (siehe Referenzen unten).
Achtsamkeitsübungen wirken auf verschiedene Gehirnbereiche und sorgen dafür, dass sich die Zellen in deinem Gehirn anders vernetzen. Diese Eigenschaft kannst du dir zu Nutze machen, um dein Wohlbefinden und deine Lebensqualität zu verbessern.
Tipp 2: Begleiterscheinungen reduzieren: Muskel- und Gelenkschmerzen lindern
Du kannst verschiedene wirksame Methoden selbst anwenden, um positiven Einfluss auf deinen Schmerzzustand zu nehmen.
Begegne deinen Schmerzen mit Achtsamkeit
Dadurch verändert sich deine Sichtweise, also deine Wahrnehmung des Schmerzes.
Du lernst:
- die Lautstärke deines Schmerzes zu kontrollieren
- dich trotz Schmerzen zu entspannen
- deine Schmerzen zu verstehen und hilfreich mit ihnen umzugehen
Du kannst deinen körperlichen Schmerz durchaus beeinflussen, umformen und so erträglicher machen. Das geschieht nicht von allein, aber es gibt erprobte Methoden, die bei regelmäßiger Anwendung absolut wirksam sind.
Um jetzt gleich zu beginnen, hol dir hier gratis die von mir entwickelte ZEN-Übung zum hilfreichen Umgang mit körperlichem Schmerz. Es ist eine Achtsamkeits- und Atemübung, die drei Schritte beinhaltet:
Z -Zentriere
E- Erforsche
N – Nimm Abstand
Das Zentrieren im Atem hilft dir dabei, dich schrittweise für deine Schmerz-Landschaft zu öffnen. Ich sage bewusst Landschaft, denn wenn du das Schmerzgeschehen beobachtest, wirst du feststellen, dass die körperlichen Empfindungen von allerhand Gedanken, Bewertungen, Erinnerung und Emotionen begleitet werden.
Sobald du den bewussten Kontakt mit deinem Atem hergestellt hast und dein Geist im Atem ruht, öffnest du dich langsam und behutsam, Schritt für Schritt dem Erleben deines Schmerzes in all seinen Facetten und mit all seinen Begleiterscheinungen. Du gehst mutig dorthin, wo es unangenehm, dunkel und vielleicht erdrückend ist. Und versuchst dabei, das was du entdeckst, nicht zu beurteilen und nicht zu reagieren. Du bleibst in deinem Atem verankert, wie in einem sicheren Hafen. So kannst du dein Schmerzgeschehen verstehen lernen und übst dich daran mit dem zurechtzukommen, was dich von Augenblick zu Augenblick, von Atemzug zu Atemzug erwartet.
Diese Übung ist eine Zeit des Zulassens. Du beendest den Kampf mit deinem Schmerz. Du wirst friedlicher. So veränderst du die Wertigkeit deines Schmerzes. Du nimmst Abstand von deiner Schmerzerwartung und öffnest deinen Geist für eine andere Perspektive. Dann bist du in einer inneren Haltung der Akzeptanz gegenüber deinem Schmerz.
So merkwürdig das auch klingen mag, indem du dich mit deinen Erfahrungen anfreundest, so unangenehm und schmerzhaft sie auch sein mögen, desto wahrscheinlicher werden sie sich verändern. Dies geschieht noch leichter, wenn du dich davon befreist ein bestimmtes Resultat erreichen zu wollen. Paradoxerweise kommt der Zeitpunkt der Verwandlung oft dann, wenn wir uns unserem Vorhaben absichtslos mit einer weiten, offenen und freundlichen Einstellung und dennoch bestimmt zuwenden.
Behandle dein Bindegewebe (Faszien) selbst
Dein Bindegewebe – auch Fasziengewebe genannt – ist dein sechstes Sinnesorgan. Zum Fasziensystem gehören die Schichten, die die Muskeln umhüllen, sowie Bänder, Sehnen, Gelenkkapseln und Organhüllen. Daher wirken sie sich auf deine Beweglichkeit und die Funktion deiner Organe aus. In den Faszien befinden sich Nervenzellen und freie Nervenendigungen, die mechanische und Schmerz-Reize ans Gehirn übermitteln.
Das Kennzeichen der Faszien ist eine scherengitterartige Struktur, die sehr elastisch, flexibel und gleitfähig ist und gleichzeitig eine hohe Zugfestigkeit aufweist. Die Faszien bilden ein zusammenhängendes Spannungsnetzwerk, das den gesamten Körper durchzieht, ihm Struktur und Form geben und bei der Kraftübertragung eine wichtige Rolle spielen.
Entzündungsprozesse, wie bei Hashimoto, und Stress fördern das Verkleben der Faszien und schränken die Gleitfähigkeit ein. Die Veränderungen im Fasziengewebe werden aufgrund der Ganzkörper-Vernetzung weitergeleitet und können zu unausgeglichenen Spannungen und in der Folge auch Schmerzen führen.
Du kannst dein Fasziengewebe selbst reorganisieren und regenerieren und so Schmerzen und Bewegungseinschränkungen entgegenwirken.
Um Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich zu lindern, probiere Folgendes.
Achte dabei unbedingt auf dein eigenes Körpergefühl. Es darf niemals stechender Schmerz während der Übungen auftreten, maximal ein „Wohlweh-Gefühl“. Wenn du dir unsicher bist, hole dir einen Experten an die Seite, der dir die folgenden Übungen genau zeigt oder kontaktiere mich für eine 30minütige gratis Beratung.
Ertaste verspannte Bereiche mit Hilfe deiner Hände oder teste die Beweglichkeit der Wirbelsäule durch Drehen und Heben des Kopfes. Lokalisiere dabei Bereiche, die sich unangenehm verspannt anfühlen.
Auf die schmerzhaften Punkte übst du mit den Fingern für mindestens 15 Sekunden Druck aus oder du ziehst mit der ganzen Hand das Gewebe auseinander und nach oben weg, als würdest du Streusel für einen Kuchen machen.
Du kannst den Schulter-Nacken-Bereich auch an der Wand auf einem Ball ausrollen. Der Druck soll wohltuend sein. An den Stellen mit vermehrtem Druck, bleibst du so lange bis er etwas oder ganz nachlässt. Für die Selbstmassage eignen sich Faszien- oder auch Tennisbälle. Teste selbst, welcher Härtegrad für dich am besten ist. Generell gilt, je kleiner der Ball desto intensiver.
Ich empfehle dir diese Selbstmassagetechniken ca. dreimal wöchentlich nach eigenem Empfinden und Wohlbefinden anzuwenden.
Stärke bestimmte Muskelgruppen, um andere zu entspannen
Unser großer Nackenmuskel, der Trapezmuskel, neigt sehr zu Verspannungen und dazu kontrakt und fest zu werden. Die Folge: Nackenschmerzen.Wenn du die sogenannten Rautenmuskeln zwischen deinen Schulterblättern stärkst, entlastet das den Trapezmuskel.
Dazu übst du am besten täglich mindestens drei Minuten sogenannte Schulterblatt Push-ups im Vierfüßlerstand.
Ausgangsposition:
Im Vierfüßler die Handgelenke unter den Schultern und die Knie unter den Hüften platzieren. Die Wirbelsäule befindet sich in ihrer neutralen Position. Die Bauchdecke ist aktiv und leicht nach innen oben gezogen. Die Arme sind gestreckt mit einer Mini-Beugung in den Ellenbogen. Die Ellenbogen zeigen nach hinten.
Übung: Mit dem Ausatmen ziehst du beide Schulterblätter zueinander, zwischen den Schulterblättern entsteht dabei eine Kuhle. Mit dem Einatmen schiebst du die Schulterblätter auseinander, dadurch wölbt sich zwischen den Schulterblättern eine kleine Kuppel nach oben. Die Arme bleiben die ganz Zeit gestreckt. Stell dir einfach vor, deine Schultern sind wie eine Schiebetür, die auf und zu geht.
In diesem kurzen Video siehst Du die Schulterblatt-Push-Ups auch noch einmal von oben:
Tipp 3: Mit Basenbädern zu mehr Energie und Wohlbefinden
Basische Bäder helfen dabei Giftstoffe – eine der wichtigsten Einflussgrößen bei Hashimoto – und Säuren über die Haut abzutransportieren, so dass sich dein Stoffwechsel harmonisieren kann. Die Schmerzempfindlichkeit und die Neigung zu chronischen Entzündungen nehmen ab.
Empfehlung: nimm mindestens einmal wöchentlich ein Basenbad für 30-60 Minuten bei einer Temperatur von circa 37 ° Celsius.
Wenn du keine Bäder magst oder keine Badewanne hast, dann nutze das Basensalz einfach für Ganzkörper-Peelings oder Fußbäder.
Welcher dieser Tipps spricht dich am meisten an? Lass gern einen Kommentar hier.
Foto: Rafael Garcin @ Unsplash
Referenzen – klinische Studien zur Achtsamkeit:
- bessere Schlafqualität (Britton et al., 2012)
- verbesserte Immunfunktion (z.B. Davidson et al., 2003)
- weniger depressive Episoden (z.B. Teasdale et al., 2000)
- besserer Umgang mit Schmerz (z.B. Grossman et al., 2007)
- erhöhtes Wohlbefinden (z.B. Carmody et al. 2008)
- besserer Gedächtnisleistung (z.B. Chiesa et al. 2011)
- Erhöhung der Aufmerksamkeit und Konzentration (z.B. Chiesa et al. 2011)
- Stärkung der Problemlösungskompetenzen (Ostafin & Kassman 2012)
- reduziertem Stresserleben (z.B. Chiesa & Serreti 2009)
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Ingrid Berger
Ingrid ist Diplom-Biologin, Fitnesstrainerin und Coach für Achtsamkeit & Resilienz.
Sie weiß aus eigener Erfahrung wie es ist, wegen eines Unfalls und Krankheit ins Time-out geschickt zu werden.
Heftiges Erschöpfungssyndrom, chronische Nackenschmerzen inklusive Spannungskopfschmerzen, schmerzhaftes Reizdarm-Syndrom und Skiunfall mit Kreuz- und Innenbandriss gehören zu ihrer Geschichte.
Mit Körperarbeit, Achtsamkeitsübungen und Entspannungstechniken gelang ihr der Weg aus der Krise zurück in ein aktives & kraftvolles Leben. Dieses Wissen gibt sie an ihre Kunden weiter und zeigt ihnen wie gelebte Achtsamkeit, Stressbewältigungskompetenzen, die passende Ernährung und die richtige Balance aus Bewegung, Aktivität und Entspannung zu einem erfüllten Leben führen.
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